Die Geschichte des Sorpesees

Wasserversorgung, Stromerzeugung und Erholungsgebiet

Der Sorpesee zählt ebenso wie der Biggesee, der Möhnesee, der Hennesee und die Versetalsperre zu den großen Stauseen des Ruhrverbands im Sauerland. Neben der Wasserregulierung der Ruhr dient er der Wasserversorgung und Stromerzeugung sowie als Freizeit- und Erholungsgebiet.

Der tiefste Stausee im Ruhrverband

Der Sorpesee liegt im Norden des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge, in dem zur Stadt Sundern gehörenden Gebiet zwischen den Ortsteilen Langscheid und Amecke. Der Sorpesee ist mit gut 70 Metern Tiefe der tiefste Stausee im Ruhrverband. Er wird von der Sorpe durchflossen.

Größte Baustelle Europas Ende der 1920er Jahre 

Der steigende Wasserbedarf im Jahrzehnt nach Ende des ersten Weltkrieges sowie die Erfahrungen aus der Trockenperiode 1920/21 veranlassten den damaligen Ruhrtalsperrenverein zum Bau der Talsperre. Maßgebliche Voraussetzung für den Bau der Sorpetalsperre war die Röhrtalbahn, die Sundern mit der Oberen Ruhrtalbahn in Neheim-Hüsten verbindet. Die Dampflokomotiven der Röhrtalbahn transportierten schwere Bauzüge über ein damals gelegtes Baugleis und ein neu gebautes Viadukt zur Baustelle am Sorpedamm. Dies war von 1926 bis 1935 die größte Baustelle Europas. Über 300.000 Tonnen Baumaterial fuhren die Dampf-Güterzüge zum Sorpedamm. Dort übernahmen dann kleine Feldbahnen die Weitertransporte.

Die Sorpetalsperre im Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war der Staudamm des Sorpesees in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre im Rahmen der Operation Chastise Ziel von Bomber-Angriffen. Mit Rollbomben versuchten die Alliierten, den Staudamm zu zerstören. Er hielt den Angriffen jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt, weil er – anders als die gemauerten Dämme aus der Kaiserzeit an Möhne und Eder – aus Beton mit Erdüberschüttung errichtet worden war. Ein erneuter britischer Angriff am 15. Oktober 1944 mit Fünf-Tonnen-Tallboy-Bomben im Direktzielwurf schlug ebenfalls fehl, es entstanden lediglich mehrere Bombentrichter und wenig Wasser schwappte über. Allerdings kamen bei den Angriffen mehrer Menschen ums Leben, darunter ein 15jähriges Mädchen.

Nach dem Krieg, als das Wasser der Sorpe Ende 1958 für Reparaturarbeiten komplett abgelassen wurde, entdeckten Bauarbeiter kurz vor Weihnachten den Blindgänger einer Fünf-Tonnen-Tallboy-Bombe vom zweiten Angriff. Am 6. Januar 1959 wurde Langscheid komplett evakuiert. Nordrhein-Westfalens damaliger Cheffeuerwerker Walter Mietzke und Oberleutnant James M. Waters von den britischen Streitkräften entschärften gemeinsam die 3,6 Meter lange Bombe, die 2,5 Tonnen Sprengstoff und einen unberechenbaren Säurezünder enthielt. Die Sorpetalsperre benötigte mit ihrem ursprünglichen Einzugsgebiet der Sorpe über 3 Jahre, um gefüllt zu werden. Zum Erhöhen der Leistungsfähigkeit wurde nachträglich das Einzugsgebiet vergrößert, indem über ein Beileitungssystem Wasser aus den benachbarten Tälern in die Talsperre geführt wird. Damit wurde das Einzugsgebiet von ursprünglich 53 km² auf 100,3 km² ausgedehnt.

Pumpspeicherkraftwerk am Sorpedamm

Obwohl die Talsperre hauptsächlich zur Wasserregulierung geplant war, wurde beim Bau bereits ein Kraftwerk integriert. Dieses Kraftwerk ist als Pumpspeicherkraftwerk ausgelegt. Um die Energie des Wassers möglichst effektiv zu nutzen, ist nach den beiden Francis-Turbinen mit horizontaler Welle (je 3,6 MW Leistung) im Kraftwerk noch eine Kaplan-Turbine (220 kW Leistung) angeordnet. Die Turbinen stammen aus der Bauzeit des Kraftwerks, während die Steuerung, die 2002/2003 erneuert wurde, die modernste im Ruhrverband ist. Nachts werden die beiden Francis-Turbinen als Pumpen mit einer Leistung von je 3,2 MW betrieben und pumpen das Wasser vom Ausgleichsbecken wieder nach oben in den Stausee. Wenn Wasser in die Ruhr abgegeben wird (also nicht zurückgepumpt wird), dient das Kraftwerk effektiv der Stromerzeugung. 

Weitere Informationen zur Sorpetalsperre

Weiterführende Informationen rund um die Sorpetalsperre finden Sie auf den Seiten des Ruhrverbandes:

Der Sorpesee dient nicht nur der Wasserregulierung und -Versorgung sowie der Stromerzeugung, sondern ist auch als Freizeit- und Erholungsgebiet für die ganze Region wichtig. Hier finden Sie auf unserer Seite Informationen zur Freizeitordnung des Sorpesees.

 

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